Schwesternwunde Eifersucht

Schwesternwunde Eifersucht

Schwesternwunden sind kollektive Verletzungen, die fast alle Frauen kennen und erlebt haben und sich auf das Miteinander als Frauen beziehen. Oft halten solche Wunden Frauen davon ab, sich in einen Kreis zu trauen (wo sie heilen könnten).
Sie führen oft dazu, dass frau für sich zu dem Schluss kommt keine Freundinnen zu brauchen, eher der Männertyp zu sein, Frauen nicht zu mögen oder ihnen nicht vetrauen zu können.

Um solche Wunden zu heilen, hilft, wenn wir darüber reden. Und zwar nicht aus einer Opferperspektive heraus. Wenn es mehr Geschichten gibt von Frauen, die offen darüber reden, diese Verletzungen erlebt und überwunden oder verteilt zu haben und zu bereuen
und wie dies geht, wie es sicht anfühlt und was es mit einem macht, dann stärken wir die Gemeinschaft aller Frauen.

Unter anderen deshalb hat Tanya Lynn von Sistershipcircle eine Sisterwar Challenge ins Leben gerufen und dieser Post ist ein Beitrag dazu (auch wenn ich den Namen nicht mag).
Tanya nennt 7 Schwesternverbrechen – also Taten, die Schwesternschaft schaden und Wunden verursachen und Eifersucht ist die erste in ihrer Liste.

Und ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schwer fällt, darüber zu schreiben. Ich bin in der glücklichen Lage ohne die meisten Schwesternwunden aufgewachsen zu sein.
Nur nun ja die Eifersucht kenne ich gut. Das schockiert mich auf einer gewissen Ebene, da ich im Privatleben überhaupt nicht für Eifersucht bekannt bin und das in Liebes- und Beziehungsdingen gar nicht kenne.

Aber die Eifersucht auf Schwestern kenne ich. Autsch.
Und das, wo ich es einfach finde, mich auf Schwestern auf tiefer Ebene einzulassen, Verbindung zu fühlen.
Ein schönes Beispiel dafür, dass wir alle nicht perfekt sind und dass Emotionen ein Erkenntnisweg ein Hilfsmittel sind.

Wenn man hinschaut. Ich habe auch lieber weggeschaut. Es ist eine mir peinliche Emotion. Passt nicht zu einem Coach und einer spirituellen Frau. So viel dazu.

Also gilt: Hinsehen und hinfühlen. Ohne Verurteilung. Tief durchatmen. Und mutig sein.
Normalerweise eher etwas für mein Tagebuch. Aber in meinem Tagebuch hilft es nur mir selbst – im Blog inspiriert es vielleicht andere Frauen.

Ich ertappe mich dabei, wie ich eifersüchtig bin, wenn ich ein tolles neues Buch entdecke – vielleicht auch noch von einer Frau, die ich schon länger kenne — zu einem Thema, das zu „meinen“ Themen gehört. Dann könnte ich fast platzen.
Manchmal erlaube ich mir dann wilde 5 Minuten und grummle und tobe zuhause alleine vor mich rum. Oder wenn ich auf Socialmedia eine tolle Frau entdecke, die ihre Profile zu tollen spirituellen Angeboten so ansprechenden aussehen, wie ich sie gerne hätte mit vielen Followern und tollen Fotos.
Und zwar nur dann, wenn die Frau nicht schon weltberühmt ist, sondern jemand, den ich kenne könnte oder kenne. Die das gleiche macht wie ich. Wirklich peinlich.

Aber eigentlich sagt schon alles. Die Eifersucht ist dort, wo meine Unzufriedenheit und meine Unsicherheit hockt.

Dabei ist es essentiell für unsere Heilung zusammenzuarbeiten und uns jubelelnd bei unseren Erfolgen zu unterstützen. Und das tue ich gerne.
Die Eifersucht ist neu. Sie ist aus meinen „schwierigen“ Jahren, meiner anstrengenden Lebensphase als alleinerziehende beziehungsorientierten Mutter eines kleinen Mädchens zu sein und nicht so irrsinnig gut in Selbstfürsorge zu sein.
Jetzt ist die Lebensphase, in der ich aufräume, was aus der letzten liegen geblieben ist und heile, was noch nicht verheilt ist. Und offensichtlich ist eines der nichtschönen Dinge, die daraus erwachsen sind, die Eifersucht auf erfolgreiche Frauen.
Eigentlich ist es offensichtlich warum: weil ich das Gefühl habe, versagt zu haben nicht erfolgreich genug zu sein. Aua. Wobei ich es glücklicherweise nicht immer so selbstbestrafend gemein sehen muss. Ich kann den Satz als die Betrafung und Selstgemeinheit erkennen, die er ist. Das ist gut, das nimmt ihm den Wahrheitgsehalt.
Die Eifersucht hat noch eine andere Botschaft für mich. Ich weiß, dass es noch mehr für ich zu tun gibt. Ich kannte meinen Seelenweg schon seit ich 18 oder so bin – zumindest Stückchenweise. Und ich habe das Gefühl, da geht noch was. Das ist noch lang nicht alles.
Also zeigt mir das Gefühl der Eifersucht, wo ich freundlicher zu mir selbst sein kann, noch Verletzungen liegen und zeigt mir einen Schubser meiner Seele, dass ich ruhig auch größere Schritte gehen darf – spüre, dass noch wachsen kann und der Welt mehr geben kann.

Und das meine ich damit, wenn ich sage, dass uns Gefühle den Weg zeigen, heilen helfen.

Über so etwas reden wir im Kreis. Im geschützen sicheren Raum.

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