Falle Selbstoptimierung: Warum der Selbstverbesserungs-Ansatz dir schadet

Wir alle kennen dieses innere Verlangen, die beste Version unserer selbst sein zu wollen – sei es im Beruf, in unseren Beziehungen oder in unserer persönlichen Entwicklung. Selbstoptimierung kann auf den ersten Blick verlockend erscheinen. Und auf den zweiten und dritten. Aber da ist auch die keine Stimme, die uns darauf hinweist, dass mit der Selbstoptimierung was nicht stimmt. Dieser Artikel ist diese kleine Stimme 🙂

Die Grundlage ist ungesund

Das was uns reizt, ist ein besseres schöneres tolleres ich zu werden – das ist auch ein gesunder Wachstumswunsch. Aber darunter liegt unausgesprochen das Gefühl, dass mit uns etwas nicht stimmt. Dass wir so nicht gut genug sind, wie wir jetzt sind. Dass wir falsch oder kaputt auf die Welt kommen oder kaputt gegangen sind. Dass wir nur liebenswert sind, wenn wir … diese oder jenes ändern oder erreichen. Und so schön Wachstum auch ist – wird es einfach ungesund, wenn es der Versuch ist, davon zu rennen und mich selbst zu verleugnen. Und genau das tuen wir, wenn wir sagen: Hier, mein Ausgangspunkt (also ich) ist scheiße, also optimiere ich, damit aus mir eine Wunschvorstellung wird.

Und so tarnt sich Selbstverletzung und Selbstverachtung als Wachstum.

Im Leben geht es nie darum, von dir selbst wegzukommen.

Es geht nicht darum dass du erst xy tun sein oder erreichen musst, um liebenswert zu sein

Und indem du nach besserem strebst als du jetzt bist, verleugnest du dich selbst und verletzt dich selbst statt dich zu bestärken.

Deswegen kann Selbstoptimierung nicht funktionieren:

  • Die Ziele und Methoden kommen nicht wirklich aus dir selbst – Selbstoptimierung geht Hand in Hand damit, externe Ziele zu erreichen: so sieht ein Traumkörper aus, so ernährt man sich gesund. Die innere Verankerung ist nicht in deinen Stärken und deinem gesunden Wachstum sondern auf aufgesetzen Zielen. Dein Körper, deine Seele, dein Unbewusstes weißt das und lässt sich davon nicht täuschen
  • Es steht und fällt mit dem Dranbleiben und tun, hat mit Effizienz zu tun und mit Meßbarem, mit im Außen sehen und beweisen. Es ist ein Kampf-Ansatz. Ein beurteilender. Nicht nährend, nicht heilend, nicht wertschätzend. Fordernd. Mit äußeren Maßstäben.
  • Wenn du es nicht schaffst, diese Vorgaben zu erfüllen, füttert dies die verwundete Annahme über deinen Nicht-Wert und Versagen noch mehr.
  • Wenn alles nur Wettbewerb, Zielerreichung und Effizienz ist, wo ist dann das Leben, das Sein, die Freude und Liebe? Wie soll das erfüllend sein?

Der Wunsch nach Wachstum

Aber Wachstum ist doch etwas Gutes? Veränderung? Das Potential entfalten? Heilen? Noch toller werden?

Ja. Es ist etwas Gutes, wenn es sich gesund ist. Ganzheitlich ist. Wenn es nicht mit inneren Strafen und Beschimpfungen einhergeht. Wenn es kein Weglaufen ist, kein kaputt sein und erst wertvoll, wenn das Ziel erreicht ist. Wenn wir uns nciht behandeln wie Maschinen und das Menschsein nicht wegrationalisieren wollen.
Der Wunsch nach Wachstum und Potentialentfaltung ist so in uns verankert wie andere Bedürfnisse und Wünsche wie der nach Sicherheit. Und es ist ein ganz wunderbarer Pfad voller Wunder, Herausfoderungen, Freude, auch weniger schönen Gefühlen. Ein Pfad, den wir mit oder ohne Disziplin gehen können.

Der wichtigste Unterschied ist der, dass wahres Wachstum nicht unseren Wert minimiert oder ändert. Unser Wert ist wundervoll unendlich und wir sind geliebt und richtig – sowohl jetzt als auch am Ziel unserer Wünsche. Ja – das ist der Knackpunkt und der ist schwierig zu fühlen. Aber genau darum geht’s. Dann nämlich wird Wachstum zur gesunden Selbstentfaltung.

Zeichen, dass du in die Selbstoptimierungsfalle getappt bist:

So merkst du, ob du in die Selbstoptimierungfalle getappt bist

  • Es fühlt sich an wie ein „müssen“
  • Dein Wunsch nach dem Ziel fühlt sich getrieben an und hat was von Scheuklappen und deshalb reagierst du auch barsch auf alles, was im Weg steht
  • Du schimpfst mit dir, wenn du nicht „vorwärts kommst“
  • Du hast das Gefühl du müsstest dich nur mehr anstrengen, Augen zu und durch, Zähne zusammenbeißen, stell dich nicht so an
  • Gleichzeitig hast du Angst vorm Versagen oder fühlst dich versagend
  • Du versuchst Heilung mit Willenskraft zu erreichen.
  • Wenn ich das tue, müssen die anderen mich doch sehen/ mögen/ anerkennen/ lieben / in Ruhe lassen
  • Wenn ich nur … einen Strandkörper habe (was bitteschön ist das).. so viel wiege.. besser rede… dann …
  • Du hast schlechtes Gewissen wenn du entspannst oder nichts tust oder kannst es gar nicht
  • Du hälts an dem Außenbild vehement fest -denn du hast viel investiert und die Anerkennung steht dir dann jetzt aber zu
  • Wenn du es nicht schaffst, fühlst du unendliche Scham.

Manche von uns tappen leichter in dieser Fallen als andere. Besonders einfach ist es für alle von uns, die Wettbewerb lieben, die mit Druck und Power durchbrausen, einen starken inneren Antreiber haben, sich was vornehmen und es durchziehen, gerne gut sind oder gerne besser sind als alle anderen.

Für uns Frauen ist Selbstoptimierung besonders ungesund

Wir sind als Frauen immer noch Projektionsfläche für patriarchale Ansprüche und Erwartungen. Auch wenn das heute subtiler ist als vor 200 Jahren. Es ist kein gesunder Weg Ansprüchen von außen erfüllen zu wollen, die so hoch sind, dass sie unmenschlich sind oder sich gegenseitig widersprechen. Das hat nichts mit uns und unserer Kraft zu tun. Es entfremdet uns noch weiter von unserer wahren Kraft und Eigenmacht.

Natürlich ist es auch für alle anderen Menschen ungesund äußere Ansprüche zu erfüllen. Was es aber für Frauen (und andere Geschlechter) ungesunder macht, ist dass

  • Es noch immer vornehmlich Männer und die patriarchale Sichtweise auf Frauen sind, die Ziele und Ansprüche festlegen und
  • dass Frauen sowieso schon eine Riesenlast davon tragen auch ohne Selbstoptimierung

Außerdem empfinden Männer oft Handeln, Powern, tun als hilfreich, als entlastend – es entspricht oft ihrer Art die Welt zu erleben. Natürlich haben auch alle anderen diese Fähigkeiten, aber sie sind nicht die, die uns weiterbringen, die sich leicht anfühlen, oder uns helfen. Es ist eben nicht entlastend. Es entfremdet Frauen weiter von ihren wirklichen Kraftquellen und von dem elementaren Kern ihres Seins – bringt sie ins Ungleichgewicht – stärker als Männer. (Ja das sind Verallgemeinerungen – ich weiß)

Das ist so als ob wir für alle Problemlösungen gesellschaftlich zeichnen als optimalen Weg definieren. Diejenigen, die gerne zeichnen, deren Stärke es ist, finden es ganz wunderbar, es bestärkt sie. Alle anderen können es auch lernen – und es werden Menschen herausfinden, dass es ihnen vielleicht liegt. Aber es wird viele geben, die es anstrengend und unpassend finden, die sich dazu zwingen müssen, zu zeichnen. Ein Ansatz ist nicht hilfreich für alle und tun tun tun tun, schneller, schneller, schneller, durchpowern und auspowern ist keinesfalls ein hilfreicher Ansatz für alle. Es ist nie der einzige Weg zum Ziel.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es dich Selbstoptimierung und ihre Ansätze noch weiter von dir selbst entfremdet und deine Wunden verstärkt ist enorm hoch. Dass es dir hilft statt schadet hat eher die Wahrscheinlichkeit eines Lottogewinns und die liegt bei 1 zu 139.838.160

Aber was raus lernen kannst du immer: Nämlich warum es nicht funktioniert, was besser zu dir passt, welche Ziele dich reizen, wo deine Themen liegen, worauf du anspringst…

Aber wie funktioniert Wachstum dann und wie kann ich heilen?

Selbstopimierung vermittelt den Eindruck, dass Wachstum linear wäre und von unserer Willenskraft und Disziplin abhinge. Das stimmt aber nicht.

Für manche Ziele stimmt das mit der Disziplin aber die hat immer auch ihren Preis und es geht auch bei Disziplin ohne die Härte zu sich selbst und pures Durchpowern.

Persönliches Wachstum ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und vor allem Selbstreflexion erfordert.

Wie Heilung, Wachstum und Entwicklung aussehen kann, darum geht es hier in vielen Artikeln – das kann ich nicht in einem einzigen Absatz erklären. Denn es ist individuell. Es erfordert Zeit, Geduld und Hingabe, um sich selbst zu erforschen und zu verstehen und keine schnellen Tipps oder 10 Schritte Programme können diesen Prozess beschleunigen und Druck hilft rein gar nicht.

Aber du kannst ganz konkretes organisches Wachstum hier erleben. Für dich. Nicht in den Artikeln und dem Content sondern beim regelmäßigem Im-Kreis sitzen. Denn dort greift das „ich will aber“ nicht, der Druck hat keine Echokammer sondern kann entweichen, die alten Überzeugungen kommen von alleine ins Wanken.

Probier´s aus. Komm zu uns in den Kreis.

oder, wenn du noch nicht soweit bist, dann trag dich ein in unseren Newsletter für Kreiseinladungen, Texte, Gebete und Downloads

Und die Kurzfassung:

Wachstum statt Selbstoptierung. So hilft der Frauenkreis

In der Selbstoptimierungsfalle verlieren wir oft den Kontakt zu uns selbst und unserem inneren Wert. Doch die Wahrheit ist, dass es nichts Verkehrtes an uns gibt. Wir sind bereits genug, so wie wir sind. Selbstannahme und Freundlichkeit uns selbst gegenüber sind heilsam und können uns helfen, den Druck der Selbstoptimierung loszulassen.

So hilft ein Frauenkreis

  1. Persönliches Wachstum ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und vor allem Selbstreflexion erfordert. Keine schnellen Tipps oder 10 Schritte Programme können diesen Prozess beschleunigen.
  2. Spirituelles Wachstum ist ein individueller und einzigartiger Weg. Es gibt keine „one-size-fits-all“ Lösung. Es erfordert Zeit, Geduld und Hingabe, um sich selbst zu erforschen und zu verstehen.
  3. Wenn es um spirituelles Wachstum geht, gibt es keine Abkürzungen oder schnelle Lösungen. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich langsam und organisch entwickelt.
  4. Der Weg des spirituellen Wachstums ist kein Rennen. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Es gibt keine schnellen Lösungen oder Abkürzungen, um zu dem Punkt zu gelangen, an dem man sein möchte.
  5. Die Reise des spirituellen Wachstums ist einzigartig für jeden Einzelnen. Keine strukturierten Programme oder schnellen Tipps können diese persönliche Reise ersetzen oder beschleunigen.
  6. Spirituelles Wachstum erfordert Mut und Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen und sich verletzlich zu machen. Es gibt keine schnellen Lösungen, um diesen Prozess zu umgehen.
  7. Ein strukturierter Ansatz für spirituelles Wachstum kann zwar hilfreich sein, aber er sollte nicht als Ersatz für die eigene Erforschung und Reflexion dienen. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um wirklich zu verstehen, wer man ist und wer man werden möchte.

Log in with your credentials

Forgot your details?