am fenster

als sich der rabe an mein fenster setzte

da wuchsen meine falten tief

in meine pfirsichhaut

 

die jugend verließ mich

jetzt zählten

die geschichten

 

ich krächzte

gegen das glas

das sich beschlug

der rabe pickte in den grauen tag

schüttelte sein gefieder

und flog weiter

 

er muss meine besten worte

mitgenommen haben

und sicher

waren sie in seinem schnabel

besser aufgehoben

er wusste

 

ich wusste nichts

ich zählte nur

das wachstum meiner falten

und die geschichten in ihnen

wie viele noch?

 

Maria, Dunkelmond im Januar 2022

1 Comment
  1. Nora 2 Jahren ago

    Wie so oft rufen deine Worte so ein inneres Kribbeln hervor. Ich bin ein großer Fan deines dichterischen Ausdrucks. Das geht bei mir immer ganz tief.

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