Von den einsamen Frauen #4

Kind: Wir sind hinter den Dornbüschen. Hinter der Angst sind wir. Sie sind zu borstig, als dass sie sie stutzen, sie zerkratzen ihnen die Wangen und geben nichts her. Also weine nicht. So still bist du in meinen Armen, still wie ich dich forttrug von ihrem Feld. Doch wenn ich das Boot baue, höre ich dich in mir klagen. Ich flechte es aus Stacheln, das Boot, damit sie ihm nicht folgen. Auf die Stacheln bette ich dich, mein Stilles. Decke dich mit Nesseln zu, hänge dir Kletten ins Haar. Zu Meere trage ich dich. Wenn ich das Boot aufs Wasser stoße, dröhnt mein Schädel. Wenn ich es loslasse, zuckt mein Augenlid. Wenn die erste Welle kommt, bin ich Seufzen. Wenn die dritte Welle kommt, will ich dich zurück. Wenn der Horizont dich heimholt, darfst du allein sein mit deiner Stille. Dann kehre ich um, mit deiner Erinnerung auf meinen Schultern. Die Stacheln haben mir die Hände versehrt, nun trage ich deine Wunden. Im Dornbusch werde ich sitzen und an dich denken: Mein Stilles im Meer.

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