Von den einsamen Frauen #6

Wenn ich mich dir, Geliebter, bin ich weit. Wenn du mich, Wolf, dann lass’ ich mich verzehren. Die Wölfin schaut ins Eis und hat Verlangen. Ihr Blut dampft in der Kälte, ihre Sehnen flattern. Als du mich trafst, da sahst du sie. Das scheue Tier verbarg sich nicht, es wollte: von deinen Fängen am Genick gepackt und lieb gewürgt. Sie wollte: von deinen Krallen sich ein rotes Mahl, aus deinem Hals ein Knurren. Wollte auch: den feinen Hauch an ihren Lefzen, wie die Speichel sich vermengen und die Tiefe deiner Augen. Die Wölfin ist bestimmt, sie weiß, wem sie sich. Dich sah sie, Wolf, dir zeigte sie, dir will sie: inniglich und endlos, will sie und was ewig ist.

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